Stellungnahme zur Seniorenwohnanlage „ Am Abteiwald“

Gemeindevertretung am 01.07.2020

Heute ist ein guter Tag für die Bürgerinnen und Bürger von Eppertshausen.
Aber auch die Verwaltung kann stolz darauf sein, dass heute eine
Freiflächenplanung der Seniorenwohnanlage auf dem Tisch liegt.

Im Juni 2017 begannen die ersten Gespräche mit möglichen Investoren.
Dabei gab es durchaus kontroverse und hitzige Debatten über die Größe und die Möglichkeiten dieser Seniorenwohnanlage.

Die Gemeindevertretung war einstimmig der Auffassung, dass Caritas mit GSW, die richtigen Investoren und Partner für dieses Projekt sind.
Auch wenn uns danach manchmal Zweifel kamen. Wollen die den überhaupt noch investieren? Oder werden wir ein Opfer von internen Entscheidungsprozessen der Kirche?
Heute sagen wir Danke an Caritas und GSW und bitten darum zügig das Projekt mit Leben zu füllen und zu entwickeln.
Die vorliegende „Freiflächenplanung“ vom 19.06.2020 ohne Index, orientiert sich an dem, was im Januar 2019 von GSW präsentiert wurde.
Die Projektdaten:

  • 48 Pflegeplätze
  • 14 Plätze im Tagespflegezentrum
  • 40 -42 Seniorenwohnungen, heute sind 43 (29 +14) in der Planung

Aber ein Punkt ist damals wie heute sehr umstritten. Wie viele Stellplätze braucht diese Seniorenwohnanlage. Betrachten wir die Parksituation in unserem Ort, so stellen wir fest, wir haben zu wenige Stellplätze und es parken zu viele Autos auf den Straßen. Diese Situation möchten wir in diesem neuen Baugebiet und um die Seniorenwohnanlage, wenn möglich, verhindern.
Gemäß der Stellplatzsatzung der Gemeinde Eppertshausen sind für dieses Objekt
  • 72 Stellplätze für Pkws und
  • 104 Stellplätze für Fahrräder/Sonderfahrräder vorzusehen.
Die Berechnung ist in der Vorlage der Verwaltung ersichtlich.
Wir müssen uns nun alle fragen: „Ist die Anzahl der Stellplätze und der benötigte Platzbedarf hierfür nicht doch eine Nummer zu groß“?
Gehen wir ins Detail.
Die vorgesehenen Stellplätze im Pflegebereich (48 Pflegebetten) und der Tagespflege (14 Pflegeplätze) halten wir für ausreichend bemessen. Das bedeutet 7,75 Stellplätze.
Betrachten wir die 29 heimgebundenen Seniorenwohnungen. Wer wird denn hier einziehen? Liegt dann noch die Mobilität vor, welche 1,5 Stpl. pro Wohnung rechtfertigt?
Die CDU-Fraktion hält die Reduzierung auf 0,5 Stpl. pro Wohnung für angemessen.

In die 14 Seniorenwohnungen im Einzelgebäude werden max. 2 Senioren pro Wohnung einziehen und zusammenleben. Auch hier sollten wir die geforderten 1,5 Stpl. pro Wohnung überdenken.
Die CDU-Fraktion hält die Reduzierung auf 1,0 Stpl. pro Wohnung für angemessen.

In der neuen Berechnung, die in der Vorlage der Verwaltung ersichtlich ist, wurde für Carsharing ein Bonus von - 3 Stpl. eingetragen. Diesen halten wir für zu hoch und bitten in der Berechnung nur einen Bonus von - 1 Stpl. vorzusehen. Das ergibt in Summe dann 36 notwendige Stellplätze.
Wir bitten daher in der Freiflächenplanung 2 zusätzliche Stellplätze vorzusehen
.
Bei den Fahrrädern wurde in vergleichbarer Weise vorgegangen. Danach ergeben sich 28 Fahrradabstellplätze.

Die Überschreitung des Baufensters an der rechten Seite des Parkplatzes halten wir für akzeptabel. Um zu verhindern, dass der Lichtkegel der Autos als störend empfunden wird, sollte hier ein Sichtschutz vorgesehen werden.

Ein Punkt liegt uns aber noch am Herzen. Überall wird von Veränderung und Nachhaltigkeit gesprochen und geschrieben. Leider sehen wir in der Planung keine E-Ladestation für Pkws bzw. eine E-Ladestation für E-Bikes.
Wir bitten in der Planung E-Ladestationen für Pkws und E-Bikes vorzusehen.
Ein Punkt, der nicht unterschätzt werden darf, sind die Stellplätze für die Angestellten der Seniorenwohnanlage. Hier bitten wir den Investor um eine Aussage. Wie viele Bedienstete werden hier ständig anwesend sein und wie viele Stellplätze werden dafür belegt?

Eine weitere Möglichkeit, die Mobilität der Seniorinnen und Senioren zu erhöhen, ist unser „Eppertshausen Mobil“. Hier könnten wir uns vorstellen, dass für einen Pauschalbetrag wie z.B. 5 oder 10€/Monat eine unbegrenzte Nutzung des „Eppertshausen Mobil“ möglich ist.
Wie Sie sehen gibt es Möglichkeiten, mobil zu sein ohne ein eigenes Auto zu besitzen.

Wir sollten darauf bedacht sein, die Ressource Grund und Boden zu schonen und die Errichtung von Stellplätzen auf das Notwendige zu beschränken.
Korrektur des vorliegenden Beschlussvorschlages:
  • Festlegung der Pkw-Stellplätze auf 36
  • E – Ladestationen für Pkws und Fahrräder
  • Lichtschutz an rechter Parkplatzseite
Wir bitten Sie, dem korrigierten Beschlussvorschlag zuzustimmen.


Vielen Dank.
Hans-Dieter Lehnen

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